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396. Silvesterritt zu Ehren des Pferdepatrons

Nach 2 Jahren Silvesterritt in coronabedingt abgewandelter Form beging die Gemeinde Westhausen am letzten Tag des Jahres ihren Gemeindefeiertag zu Ehren des Heiligen Silvester mit einer Reiterprozession in gewohnter Tradition bei frühlingshaftem Wetter.

Am Samstag, 31. Dezember 2022 wurde in der Jagsttalgemeinde zum 396. Mal dieses Gelöbnis eingelöst.

Der Festtag begann mit einer Wallfahrtsmesse  um 11.00 Uhr in der Pfarrkirche, die Domkapitular Dr. Klaus Krämer, Rottenburg, mit Pfarrer Matthias Reiner und Pfarrer i.R. Josef Höfler zelebrierte.

Prälat Dr. Krämer erinnerte an die Anfänge der Wallfahrt vor fast 400 Jahren: „Mit Blick auf die Corona-Pandemie der vergangenen Jahre, den Krieg in der Ukraine und auf verschiedene Unwägbarkeiten, die die Menschen bange in die Zukunft schauen ließen, sagte der Prediger: Im Grunde genommen sei die Situation heute nicht so grundverschieden wie die Situation vor 400 Jahren, als alles begann: Auch damals war es eine Zeit der Krise: eine große Tierseuche, eine Epidemie, die existenzbedrohend für die Menschen war; außerdem der Dreißigjährige Krieg, der eine unglaubliche Heimsuchung war.“

In dieser Situation hätten die Menschen damals ihr Vertrauen auf Gott gesetzt. Sie haben ein Gelübde abgelegt, eine Wallfahrt wurde grundgelegt, die über fast 400 Jahre andauert; und wir dürfen uns einreihen in die lange Schar der Wallfahrer, die immer wieder am 31. Dezember den heiligen Silvester angerufen haben um Schutz und Fürsprache“, sagte Krämer. „Auch wir dürfen auf Gottes Beistand vertrauen – für unser eigenes Leben, für das Miteinander der Menschen hier bei uns, aber auch in der globalen Gemeinschaft der Menschen und für die Schöpfung insgesamt, denn wir tragen Verantwortung auch für die anderen Geschöpfe. Die Pferde, die am Silvesterritt beteiligt sind, stünden in gewisser Weise stellvertretend für die ganze Schöpfung, für das Leben auf unserem Planeten, das auch unserer Fürsorge und Sorgfalt anvertraut ist“.

Zum Klang der Glocken setzte sich um 12 Uhr vom Bahnhofsplatz aus der Prozessionsritt mit 181 Pferden in Bewegung, begleitet vom Musikverein Westhausen und dem Musik-und Fanfarenzug Lippach sowie den örtlichen Fahnenabordungen. Er führte über die Aalener Straße, Dalkinger Straße und Abt-Müller-Straße zur Silvesterkapelle. Von der Kutsche aus erteilte Prälat Krämer mit dem Silvesterreliquiar den Wallfahrern und Pferden den Segen. Der Zug bewegte sich nach traditionellem dreimaligen Anritt der Kapelle zum Rathausplatz. Dort fand die Segensfeier statt, bei der Prälat Krämer eine kurze Ansprache hielt und an deren Ende er den Mitfeiernden mit der Silvesterreliquie den Segen erteilte. Pfarrer Reiner begrüßte neben den Wallfahrern auch Landrat Dr. Bläse, Altlandrat Pavel, MdB Kiesewetter, MdL Mack und Altbürgermeister Witzany. Musikalisch mitgestaltet wurde die Feier von den Musikvereinen und der Chorgemeinschaft „Concordia“ und Kath. Kirchenchor. Mit dem „Großer Gott“ klang die religiöse Feier aus.

Bereits am Vorabend fand um 19.00 Uhr ein Fackelzug mit den Standartenabordnungen von 9 Reitergruppen von der Silvesterkapelle zur Pfarrkirche statt. Dort wurde bei Kerzenschein die Reitermesse zu Ehren des Pferdepatrons gefeiert wird.

Alle Fotos dieser Fotoserie: © Erich Hoffmann und Gerhard Steidle, alle Rechte vorbehalten