In der Nachbarschaft der Pfarrkirche St. Mauritius befindet sich die Abt-Müller-Straße, die die Dalkinger Straße mit der Silvesterstraße verbindet. Doch wer war dieser Abt Müller? Einer der bedeutendsten Söhne der Kirchengemeinde.
Er wurde am 6. Juni 1741 in Westhausen geboren und getauft als Sohn von Balthasar Müller und seiner Frau Cäcilia geb. Schmid.
Er besuchte nach der Grundschule das Jesuitengymnasium in Ellwangen und absolvierte dort einen Teil seines Theologiestudiums. Mit 22 Jahren trat er als Novize ins Kloster Kaisheim bei Donauwörth ein und legte am 28. Oktober 1764 die Ordensgelübde ab. Am 13. Juni 1767 wurde er zum Priester geweiht und feierte am 5. Juli Primiz. Ihm wurden verantwortungsvolle Aufgaben übertragen, so auch das Amt des Finanzverwalters. 1777 ging er ins Reichskloster Gutenzell als Beichtvater und Seelsorger der Zisterzienserinnen. Als 1783 der freigebige und Kunst und Pracht liebende amtierende Abt Cölestin II plötzlich starb holte man den abwesenden Mitbruder Müller nach Kaisheim zurück und wählte ihn am 23. Oktober im Alter von 42 Jahren zum 43. Abt des Klosters Kaisheim, da er als sehr gewissenhaft galt. Die Abtweihe war am Jahrestag seiner Profess. Ein Jahr später bestellte ihn der Orden zum Visitator  für Klöster in Schwaben, Tirol und auch für das Kloster Kirchheim im Ries. Zudem bestellte man ihn zum Generalvikar des Ordens für Oberdeutschland. Kaiser Josef II. ernannte ihn zum kaiserlichen Rat.
Im seinem 19. Jahr als Abt, nach einer anerkannt erfolgreichen Tätigkeit, wurde 1802 das Kloster mit 64 Ordensleuten durch den Staat aufgelöst und er des Amtes enthoben.
Seinen Ruhestand durfte er in Kaisheim verbringen, hatte aber auch Wohnrecht im nahen Schloss Leitheim.
Er verstarb im Jahr seines goldenen Priesterjubiläums am 4. November 1817.
Er durfte nicht bei seinen Vorgängern in der Klosterkirche beigesetzt werden, sondern fand seine Ruhestätte auf dem allgemeinen Friedhof. Das bescheidene Grabmal mit dem Abtwappen befindet sich in der Friedhofsmauer; eine Gedenkplatte in der Klosterkirche erinnert an den letzten Abt des Klosters Kaisheim und einem berühmten Sohn unserer Gemeinde. Er stiftete unserer Kirchengemeinde einen sehr kostbaren Meßkelch. Bewahren wir ihm ein ehrendes Andenken.

Die Bilder zeigen: Abt Franz Xaver Müller(Gemälde im Kloster Kaisheim) , Mitra und Pontifikalschuhe, Abtwappen, Kloster Kirche Kaisheim außen und innen, Schloss Leitheim, Gedenkplatte in der Kirche; Grabmal an der Friedhofsmauer

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