Ziel der diesjährigen Krippenfahrt war das Kloster Bad Schussenried. Während der Anreise der 45 Teilnehmer erklärte Erich Hoffmann im Bus die Geschichte des ehemaligen Prämonstratenserklosters  und machte Ausführungen zur Klosterkirche, der heutigen Pfarrkirche St. Magnus, die nach Ankunft besichtigt wurde. Franz-Eugen Ebert war eigens aus Neu Ulm angereist um der Gruppe interessante Erläuterungen zur Kirche, dem herrlichen Chorgestühl aus der Überlinger Werkstatt von G.A. Machein und dem großformatigen Deckenfresko des bayrischen Hofmalers Johannes Zick aus den Jahren 1745/46 zu geben. Es sind in dem Gemälde Szenen aus dem Leben des Ordensgründers Norbert von Xanten dargestellt; dabei öffnet sich die Kirche buchstäblich in den Himmel.
Eine Pause bei Kaffee und Kuchen im Cafe Andelfinger schloss sich an.
Nun waren alle gespannt auf die Krippenausstellung im ehemaligen Klostergebäude. In drei Gruppen wurde sehr fachkundig durch die riesige Krippenlandschaft und 300 Ausstellungsstücken geführt. Eine Gruppe wurde von der Besitzerin all dieser Krippen, Frau Schmehle-Knöpfler, durch die Jubiläumsausstellung geführt.
Sie gibt einen Überblick über die Geschichte der Krippen. Krippen sind Splitter der Geschichte. Sie erzählen nicht nur die Weihnachtsgeschichte, Kultur- und länderübergreifend geben sie Einblick in christliche Glaubensvorstellung, in zu Grunde liegende politische und soziale Gegebenheiten und im Besonderen in das Selbstverständnis des Menschen in seiner Zeit. Geschichte, Kultur und Brauchtum, hinterlassen hier ihre Spuren.
Szenen aus dem Alten Testament, Passions- und Weihnachtsgeschichten, aber auch Bilder aus dem Alltag der Menschen, all dies wird in Krippen dargestellt.
Die Sammlerfamilie Schmehle-Knöpfler zeigt Krippenszenen aus verschiedenen Jahrhunderten, von der wertvollen Kostbarkeit, wie der prachtvollen neapolitanischen Krippe bis zur liebevoll gestalteten, naiven Darstellung. Kunstvolle Miniaturkrippen, mechanisch sich bewegende Krippen und eine Vielzahl von Krippen aus aller Welt bieten einen vielfältigen Einblick in christliche Vorstellungswelten. Anrührende Jesulein, hoheitsvolle Madonnen und Engel, dargestellt als Himmelsboten oder niedlich purzelnde Engelchen, vervollständigen das Thema.
Ein Blick in den herrlichen, barocken Bibliothekssaal war krönender Abschluss.
Beeindruckt über die gesehene Vielfalt an Krippen und einen schönen Nachmittag erlebt zu haben trat man die Heimfahrt an.

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Fotos: Erich Hoffmann