Die St.-Georg-Kapelle in Reichenbach

In den Zwanzigerjahren des 18. Jahrhunderts wurde diese Kirche in spätgotischem Stil erbaut

Ein Ort der Gottverbundenheit

Bereits in der Chronik des Jahres 1523 finden wir die erste urkundliche Erwähnung von St. Georg, in deren Schatten sich die landwirtschaftlichen Anwesen der Westhausener Teilgemeinde schmiegten. Dass schon so früh ein Gotteshaus errichtet wurde, zeugt von der Gottverbundenheit der bäuerlichen Bevölkerung. Diese erste Kapelle musste im Jahre 1719/20 einem Neubau weichen, der am 21. Mai 1729 seine Weihe erhielt.

Im spätgotischen Stil wurde das Gotteshaus erbaut mit den Grundrissmaßen von 17 x 8,5 m und einem massiven Turm, der zwei Glocken trägt. Die große Georgsglocke (120 Kg) stammt noch von der ersten Kapelle. Sie trägt das Gießjahr 1691 und erklingt heute noch mit der kleineren 1767 beschafften Marienglocke zur Gottes Ehre.

Die Kapelle St. Georg aus dem Jahr 1729

Kapelle St. Georg
Sankt-Georg-Straße 40
73463 Westhausen-Reichenbach

Künstlerische Kleinode

Der Kunstkenner weiß drei Werke der Spätgotik besonders zu schätzen: Die Marienstatue im linken Teil des Hochaltars und die Darstellungen des Kapellenpatrons St. Georg und der Hl. Margarete im Chorbogen. Der Altar stammt aus dem vorigen Jahrhundert.

Der linke Seitenaltar beherbergt eine ansprechende, plastische Darstellung der 14 Nothelfer.

1980 erfolgt eine umfassende Außenrenovation, der sich eine komplette Innenrenovierung 1981 anschließt. Die Gesamtrenovierungskosten beliefen sich auf 350 000 DM, wobei die Gemeinde durch Spenden und Gemeindefeste die Hälfte der Kosten aufbrachte. Der Neresheimer Abt Norbert Stoffels feierte am 6. November 1982 mit der Gemeinde die feierliche Wiedereröffnung.

Im Mai 2004 wurde mit Domkapitular Hubert Bour, Rottenburg,  das 275 jährige Weihejubiläum begangen.

Im Rahmen einer Bauschau 2012 wurden erhebliche Schäden im Traufbereich des Dachwerks festgestellt. Fachgutachten machten umgehendes Handeln erforderlich. 2013 erfolgte die Sanierung des Daches und der Außenfassade einschließlich Neueindeckung des Daches und Turmes mit einem Kostenaufwand von 223 000 €. Nun erstrahlt das Reichenbacher Kleinod in neuem Glanz.